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bei
meiner auseinandersetzung mit der atommüllkippe morsleben und deren
problematik bin ich zu dem schluss gekommen, dass der atommüll schnellstens
wieder aus dem salzstock in morsleben raus muss.
dazu
veranlasst haben mich die umstände,die schon mit wacher auffassungsgabe
und gesundem menschenverstand betrachtet, nahelegen, dass die bedingungen
zur lagerung von radioaktiven stoffen über einen sehr langen zeitraum
im salzstock morsleben nicht tragbar sind.
ich möchte hier nur die
augenscheinlichsten herausgreifen; mein anspruch ist auch nicht der einer
wissenschaftlichen abhandlung darüber; das haben andere bereits versucht
- erschreckend dabei, dass nach kürzerer zeit schon immer wieder festgestellt
wurde, welche risiken die jeweils vorherige untersuchung nicht mitberücksichtigte
und der stand des wissens sich in so kurzer zeit (gemessen an der zeit,
die der müll da liegen soll) erweiterte oder veränderte.
es
scheint so, als ob mensch nicht die gesamte komplexität der ganzen
problematik erfassen könnte.
bedenklich
erscheint mir:
-
das sehr große hohlraumvolumen, die weit verzweigte und unübersichtliche
anlage.
die
stollen erstrecken sich über ein gebiet von bis zu 5,6 km länge
und 1,4 km breite und das bei einer tiefe von bis zu 524 m. das gesamte
hohlraumvolumen wurde mit ungefähr 5,8 millionen m³ angegeben. eine
kaum überschaubare anlage!
-
dass jetzt schon wasser in der grube ist.
zur
zeit sind mindestens sieben stellen bekannt, an denen wasser eintritt,
was abgepumt werden muss. in der direkten nachbarschaft ist bereits eine
grube abgesoffen.
mit
dem eintritt von wasser besteht immer auch eine verbindung zum wasserkreislauf
und somit könnte auf diesem wege radioaktive strahlung transportiert
werden und in die umwelt austreten; zum beispiel in die aller, deren quellgebiet
ringsum liegt.
des
weiteren kann kein mensch genauer aussagen, welche chemischen reaktionen
durch den zutritt von wasser ("laugenzufluss") mit den einlagerungen, den
verfüllstoffen und durch die einwirkung von druck durch die nicht
auszuschließende bewegung der massen obendrüber entstehen werden
in deren folge sich gase und wärme bilden können.
-
dass bereits jetzt risse in den grubengebäuden auftreten.
es
besteht einsturzgefahr!
die
risse sind noch nicht mal alle erfasst; keiner weiß, wie es
da unten überall wirklich aussieht.
es
wurden bereits mehrmals bedenken zur standsicherheit der grube von offiziellen
gutachterInnen geäußert. an vielen stellen ist das ehemalige
salzbergwerk instabil; es gab in den letzten jahren mehrfach "löserfälle",
bei denen deckenteile herunterstürzten. einzelne brocken davon lagen
in der größenordnung 30 m x 10 m x 1,5 m.
zur
abwehr der einsturzgefahr wurde mit der verfüllung einiger bereiche
begonnen; hunderttausende kubikmeter salzbeton werden in den salzstock
gefüllt.
-
dass eine Menge des "gelagerten" atommülls lose in den salzstock gekippt
wurde.
in
einer nicht geringen anzahl von fällen wurde der atommüll aus
den transportbehältern ausgeleert und unumhüllt in den salzstock
einfach reingeschüttet ("verstürzt"). dass der dann, vor allem,
wenn es sich um radioaktive flüssigkeiten handelt, nicht auf der ihm
zugewiesenen stelle bleibt, kann sich wohl jeder vorstellen.
- dass
nicht genau bekannt ist, welche arten atommüll in welchen mengen sich
dort befinden (und an welchen stellen des unübersichtlichen labyrinths).
bekannt
ist die einlagerung von über 36.000 kubikmeter radioaktiven abfalls,
dazu kommt einiges, was offiziell nur zwischengelagert ist und eine mutmaßliche
menge an fehldeklariertem oder nicht genehmigtem atommüll.
-
der versuch mit irreführenden begriffen fakten zu schaffen
man
kann nicht eine "langzeitsicherheit" herbeidiskutieren, obwohl man jetzt
schon damit kämpft, die probleme in den griff zu bekommen, die bereits
jetzt vorliegen.
deshalb
bin ich auch der meinung, dass der begriff "endlager" absolut unangebracht
und irreführend ist. es spricht nicht für ein "endlager", dass
bis jetzt schon hunderte von millionen euro zur gefahrenabwehr ausgegeben
werden mussten und trotzdem noch nicht einmal zur zeit eine sicherheit
vorhanden ist und ständig radioaktivität in die biospäre
entweicht und entweichen darf.
schon
der jetzt-zustand stellt eine gefährdung dar - und schon jetzt müssen
ständig maßnahmen zur sicherung ergriffen werden; die vorstellung
des nachweises einer "langzeitsicherheit" erscheint dagegen irrwitzig;
ganz zu schweigen davon, dass nicht einmal katastrophenpläne für
größere unfälle existieren.
-
der zeitraum von millionen von jahren, in dem gefährliche radioaktive
strahlung von dem müll ausgeht.
mensch
muss bedenken, dass der atommüll über einen zeitraum gelagert
werden muss, der die dauer der bisherigen menschheitsgeschichte übersteigt!
schon grundsätzlich ist eine sichere "entsorgung" von radioaktiven
abfällen, die über millionen jahre strahlen können, schwer
vorstellbar. weder bezüglich tektonischer, klimatischer noch gesellschaftspolitischer
entwicklungen und deren konsequenzen können zuverlässige prognosen
über einen so langen zeitraum gemacht werden.
kein
mensch weiß, wie unseren nach-nachfahren in millionen jahren die
informationen über die hinterlassene gefahr übermittelt werden
soll!
daher
verbietet sich die produktion eines solchen materials eigentlich von selbst.
also:
mensch
hol den atommüll raus!
und:
atomanlagen abschalten jetzt und überall!
ausstieg
aus der nutzung der atomenergie!
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